Aneinandergereihte Bausteine

Technologie einfach erklärt Was sind eigentlich SAP-Module?

Ein SAP-Modul: Was ist das eigentlich? Wir erklären den Begriff, zeigen auf, welche Module es gibt und welche Funktionen sie haben.

Optimierte und zeitgemäße Arbeitsprozesse sind unabdingbar, um flexibel zu bleiben, effizient zu arbeiten und damit als Unternehmen langfristig erfolgreich zu sein. Deswegen gehören die Logistikmodule für SAP ECC neben den Finanzmodulen sowie den Modulen für die Personalwirtschaft zu den zentralen SAP-Installationen und damit zu den wichtigsten Komponenten, mit denen Unternehmen ihre Geschäftsprozesse automatisieren können.

Definition

Was sind SAP-Module?

Mithilfe von SAP-Modulen können Unternehmen logistische Vorgänge sowie Vorgänge in Hinblick auf Rechnungswesen und Personalwirtschaft automatisieren und präzisieren. Ziel ist es dabei, komplexe Unternehmensprozesse zu optimieren, den Arbeitsaufwand zu reduzieren sowie damit einhergehend Kundenwünsche flexibel und schnell zu erfüllen und somit wettbewerbsfähig zu bleiben. Darüber hinaus ermöglichen SAP-Module transparentes Arbeiten, das Abläufe für alle Abteilungen eines Unternehmens ersichtlich und nachvollziehbar gestaltet.

Diese SAP-Logistik-Module gibt es:

  • SAP LO - Logistik allgemein
    Das Modul SAP LO ist relevant für die Logistik eines Unternehmens und bietet zentrale und modulübergreifende Funktionen, darunter die Chargenverwaltung und die Dokumentenverwaltung sowie die Verwaltung von Stammdaten. Diese Anwendungen sind, je nach Branche, für ein Unternehmen notwendig, um die Module nutzen zu können. Jedes der Module geht mit Stammdaten einher, die von einer Sachbearbeiterin oder einem Sachbearbeiter beziehungsweise von einer anderen zuständigen Person einer Abteilung stets aktualisiert werden müssen. Mit jedem Modul hängt ein Informationssystem zusammen, das Stammdaten und Ergebnisse wiedergibt.

  • SAP MM - Material Management
    Das Modul SAP MM fungiert als Warenwirtschaftssystem. Die Stammdaten von SAP MM beinhalten regelbare Parameter aus anderen Modulen. SAP MM bildet damit eine wichtige Grundlage für die Materialwirtschaft eines Unternehmens. SAP-Material-Management leistet Unterstützung bei der Materialdisposition, beim Einkauf der Materialien, bei der Bestandsführung sowie bei der Lagerverwaltung und Rechnungsprüfung. Auf Grundlage der Zusammenarbeit mit anderen SAP-Modulen exportiert SAP MM beispielsweise die Kosten für einen Materialeinkauf in das Modul SAP FI, das Finanzmodul von SAP, und ermöglicht so eine automatisierte Materialwirtschaft.

  • SAP WM - Warehouse Management
    SAP Warehouse Management, kurz SAP WM, dient der Lagerverwaltung eines Unternehmens sowie der Abwicklung von Warenbewegungen. Während mit SAP Material Management Warenbewegungen von Lagerort zu Lagerort möglich sind, erlaubt SAP WM eine detaillierte Unterteilung von Lagerorten. Mit SAP WM als Bestandteil der SAP-Logistik können Wareneingänge und -ausgänge sowie Umlagerungen und Lieferungen verwaltet werden. Damit einhergehend können Unternehmen mit dem Modul interne Abläufe besser planen und den Warenverkehr innerhalb des Betriebs optimieren. Weiterhin leistet SAP WM Unterstützung bei der Inventur und bei der Verwaltung von Retouraufträgen.

    Um Warenbewegungen nachvollziehbar zu gestalten, erfordern diese jeweils einen Transportauftrag. Dieser Transportauftrag kann automatisch ausgedruckt werden und beinhaltet alle relevanten Informationen zur Warenbewegung. Sofern ein Unternehmen Warenbewegungen verbucht, die regelmäßig wiederkehren, können betriebsinterne Warehouse Management Warenbewegungen definiert werden.

  • SAP PM - Plant Maintenance
    SAP Plant Maintenance wird als SAP PM abgekürzt und beschäftigt sich mit den Instandhaltungsaufgaben eines Unternehmens. Das Instandhaltungsmodul ermöglicht die Inspektion, Wartung und Reparatur von Anlagen, Maschinen und Werkzeugen. Zu den Schwerpunkten von SAP PM gehört die Inspektion von Anlagen, um einerseits Ausfällen und Fehlern sowie damit einhergehenden Kosten vorzubeugen und andererseits bei Bedarf die notwendigen Instandhaltungsmaßnahmen einzuleiten. Das SAP-Logistik-Modul SAP PM ermöglicht die Planung von Personal sowie von Ersatzteilen, die notwendig sind, um den Soll-Zustand von Systemen oder Anlagen wieder herzustellen. Außerdem ermöglicht das Modul eine detaillierte Dokumentation von Instandhaltungsmaßnahmen und damit auch eine entsprechende anschließende Analyse. Die Integration in andere Module wie SAP FI vereinfacht Prozesse wie beispielsweise die Abbuchungen, die für eine Instandhaltungsmaßnahme notwendig sind.

  • SAP QM - Qualitätsmanagement
    Das Modul SAP Quality Management bietet umfassende Funktionen zum Qualitätsmanagement innerhalb von Logistikprozessen. Auf dieser Grundlage trägt SAP zur Qualitätssicherung und -verbesserung bei, indem es mithilfe von SAP QM unterschiedliche Prüfverfahren automatisiert. Darüber hinaus ermöglicht das Modul im Zuge der Qualitätslenkung unter anderem die Materialflusssteuerung. Mit SAP QM können Unternehmen eine kontinuierliche Qualitätssicherung durchführen und so ihre Fehlerquote reduzieren. Darüber hinaus können mit SAP QM qualitätsrelevante Kosten ermittelt und mithilfe der Integration in andere SAP-Module entsprechend eingeordnet werden. Prinzipiell ist der Einsatz von SAP QM nur gemeinsam mit anderen Modulen möglich.

  • SAP PP - Produktionsplanung
    Die Produktionsplanung eines Unternehmens erfolgt mit dem Modul SAP PP. In vielen Betrieben ist die Produktionsplanung komplex und zeitgleich essenziell, um effizient zu arbeiten und auf Kundenbedürfnisse zu regieren. Mit SAP PP können Produktionspläne erstellt und Materialbedarfe geplant werden. SAP PP beinhaltet verschiedene Untermodule, die bestimmte Teilbereiche berücksichtigen. Das Untermodul SAP PP-PI beispielsweise unterstützt Produktions- und Transportabläufe in Unternehmen, die chargenorientiert agieren wie die Pharma- oder Chemieindustrie. Das Untermodul SAP PP-REM wiederum unterstützt die Produktionsplanung in Unternehmen, die mit Serienfertigungen arbeiten.

  • SAP SD - Sales and Distribution
    Sales and Distribution – SAP SD widmet sich dem Vertrieb eines Unternehmens. Dazu gehören Tätigkeiten, die vor dem eigentlichen Verkauf stattfinden wie die Erstellung von Angeboten. Aber auch der Verkauf an sich wird mithilfe von SAP SD automatisiert, die Kontaktaufnahme zu Kundinnen und Kunden sowie deren Dokumentation werden erleichtert. Weitere Schwerpunkte von SAP Sales and Distribution sind der Versand, Außenhandel und Zoll sowie das Kreditmanagement. Weiterhin können mit SAP SD Rechnungen erstellt und Zahlungsvorgänge kontrolliert werden. Dank der Schnittstelle zu SAP FI werden die entsprechenden Daten automatisch im Buchhaltungssystem berücksichtigt.

    Weitere SAP-Logistikmodule sind SAP LE zur Lagerverwaltung, SAP CE für den Kundendienst, SAP EHS für Umweltmanagement und Sicherheit sowie SAP PLM zum Management eines Produktlebenszyklus.
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In Hinblick auf das Rechnungswesen hält SAP diese Module bereit:

  • SAP FI - Finanzen
    SAP FI, kurz für SAP Financial beziehungsweise Finanzen, bildet das Finanzwesen eines Unternehmens ab. Die Hauptbuchhaltung unter SAP FI-GL ist elementar für das externe Rechnungswesen eines Unternehmens und die damit einhergehende verpflichtende Bilanzerstellung sowie die Gewinn- und Verlustrechnung. Alle Prozesse der Finanzbuchhaltung und des Finanzwesens können mithilfe von SAP FI automatisiert und damit für die zuständigen Bereiche einfacher und zeitsparender gestaltet werden. SAP FI beinhaltet weitere einzelne Funktionen und Features wie SAP FI-AA, das der Anlagenbuchhaltung dient, SAP FI-AR für die Debitorenbuchhaltung sowie SAP FI-TV für das Reisemanagement.
     
  • SAP CO - Controlling
    Das Controlling-Modul von SAP deckt Aufgaben im Bereich Prozessplanung und -optimierung ab. Zu den Funktionen des Moduls gehören unter anderem die Produktkostenplanung, die Kostenkontrolle und die Evaluierung bereichsübergreifender Geschäftsprozesse. SAP CO ist eng mit SAP FI verbunden, weswegen beide Lösungen zusammen häufig als SAP FICO bezeichnet werden. Die Schnittstelle zwischen SAP CO und SAP FI ermöglicht es, relevante Daten abzugleichen, wodurch kein manueller Abgleich mehr nötig ist und zeitgleich eine fehlerfreie und zeitsparende Handhabung von finanziellen Angelegenheiten ermöglicht wird.

  • SAP TR - Treasury
    SAP Treasury unterstützt Unternehmen beim Risiko-, Liquiditäts- und Portfoliomanagement. Das Modul arbeitet mit aktuellen Daten, auf deren Grundlage es die Risikolage und die Liquiditätslage eines Unternehmens analysiert. Mithilfe von SAP TR können Unternehmen Betriebsrisiken reduzieren und ihre Liquidität verbessern.

  • SAP EC - Unternehmenscontrolling
    Enterprise Controlling – SAP EC ist ein Modul, das dem Unternehmenscontrolling dient. SAP EC beinhaltet die Grundfunktionen Konsolidieren, Informieren und Eliminieren und ermöglicht es Unternehmen zu überprüfen, ob Controllingprozesse in Hinblick auf ihre Zielsetzung realisiert wurden. Mithilfe von SAP EC können Profitcenter-Rechnungen erstellt und relevante Daten aus internen und externen Informationssystemen an das Management und Führungsinstanzen zusammengefasst übermittelt werden. Außerdem ermöglicht SAP EC eine konzernübergreifende Unternehmensplanung, die auf der Grundlage der jeweiligen einzelnen Unternehmensplanungen beruht. Darüber hinaus können Unternehmen SAP EC für Konsolidierungen im externen und internen Rechnungswesen nutzen. 

  • SAP PS - Projektmanagement
    SAP PS unterstützt Unternehmen bei der Abwicklung von Projekten, also von all jenen Bestrebungen, die an ein festes Budget oder an einen zeitlichen Rahmen gebunden sind bzw. beide Aspekte erfordern. SAP Project System vereinfacht das Projektmanagement, indem es die Planung, Steuerung und Kontrolle von Projekten automatisiert. Mithilfe von SAP PS lassen sich Projekte untergliedern, Termine, die mit dem Projekt in Zusammenhang stehen, kalkulieren und Projekte sowie deren Kosten kontrollieren. Das Modul kann einzeln für das Projektmanagement eines Unternehmens zum Einsatz kommen, aber auch mit anderen SAP Modulen wie SAP PM, SAP PP und SAP SD verknüpft werden und dahingehend alle Informationen über ein Projekt transparent darstellen.

  • SAP IM - Investitionsmanagement
    SAP Invest Management ist ein Modul, das Unternehmen bei ihrem Investitionsmanagement unterstützt. Investitionen müssen in einem Unternehmen sorgfältig geplant und umgesetzt werden, um Fehlinvestitionen und damit finanzielle Schäden zu vermeiden. SAP IM bietet Unterstützung in allen Phasen einer Investition an und erleichtert dementsprechend die Planungsphase, die Entscheidungsfindung sowie die Durchführung einer Investition und die anschließende Abrechnung.  

Prozesse im Personalwesen unterstützen diese SAP Module:

  • SAP HCM - Human Capital Management
    SAP HCM beschäftigt sich mit dem Personalmanagement eines Unternehmens und stellt dessen hierarchische Struktur dar. Das Personalmanagement umfasst unterschiedliche Aufgaben, die elementar zum Erfolg eines Unternehmens beitragen. Dazu gehören unter anderem die Abrechnung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die Berücksichtigung von Urlaubsanträgen, die Verwaltung von Bewerberinnen und Bewerbern sowie die Verwaltung von Stammdaten. Das SAP Modul HCM vereinfacht diese und weitere Aufgaben des Personalwesens und gestaltet sie transparent. SAP HCM umfasst diverse Teilmodule, die ineinandergreifen und sich passend zur Unternehmensstruktur ergänzen.  

  • Zu den Teilmodulen von SAP HCM gehören die Module PA, das der Stammdatenpflege dient, PY, das sich mit allen Belangen rund um Personalabrechnung und Gehalt befasst, PT für die Personalzeitwirtschaft sowie PE für Unternehmen, für die Veranstaltungen eine Rolle spielen. Werden im Rahmen einer Veranstaltung Qualifikationen erworben, können diese durch die Verknüpfung der Module automatisch in die Stammdaten übertragen werden. Weitere Teilmodule sind OM, das das Organisationsmanagement eines Unternehmens unterstützt, PB für die Beschaffung neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterinnen sowie für das Management von Nachwuchs und das modulübergreifende Talentmanagement. 

  • Darüber hinaus gehören die Module SAP ESS und SAP MSS zu den SAP-Installationen für das Personalwesen, mit denen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eigenständig Personaldaten einsehen und verwalten können und das Management auf relevante Vorgänge zugreifen kann. 

Nebst den SAP-Hauptmodulen für Logistik, Finanzwesen und Personalmanagement gibt es branchenspezifische Module, zum Beispiel für Fahrzeughersteller, das Gesundheitswesen, für den Einzelhandel und die Immobilienwirtschaft.